Der Schwarze Holunder: Wohnort von „Frau Holle“
„Ringel, Ringel, Reihe, wir sind der Kinder dreie, sitzen unterm Hollerbusch und rufen alle: Husch, Husch, Husch“. Bei vielen werden hier sicher Kindheitserinnerungen wach. Doch wer wusste damals schon, dass mit Hollerbusch der Schwarze Holunder, lat. Sambucus nigra, gemeint war? Der rustikale Hollerstrauch mit seinen großen, unpaarig gefiederten Blättern und den auffallenden cremeweißen Blütendolden gehört zu den häufigsten und bekanntesten Sträuchern. Der Schwarze Holunder wächst an Waldrändern, in Feldgebüschen, und oft findet man ihn in direkter Nachbarschaft des Menschen, in Gärten an Schuppen, Ställen und Komposthaufen. Der Strauch kann sehr groß werden und braucht keine besondere Pflege. „Er gilt seit jeher als Apotheke für uns Menschen“, beton Biologe Bernd Quellmalz vom BUND Bremen. „Denn er fördert unsere Gesundheit.“ So enthalten beispielsweise die Blütendolden schweißtreibende Glykoside, ätherisches Öl, Rutin, Cholin, Fruchtsäure, Gerbstoff und viel Vitamin C. Die reifen Beeren übertreffen gar andere Obstsorten an Vitamin B, aber weisen auch Vitamin A und C auf. Selbst die Rinde und Blätter sind heilkräftig, sollten aber nicht von Laien angewandt werden. Es besteht die Gefahr der Überdosierung, was zu Vergiftungen führen kann. „In früheren Zeiten wurde dem Holunder übrigens die altgermanische Göttin Holla oder Holda zugeordnet“, erzählt Quellmalz. „Sie beschützte Pflanzen, Tiere und Menschen. Es wird vermutet, dass in den Grimm‘schen Märchen daraus Frau Holle wurde. Sie galt als beschützender Hausgeist, der im Holunder wohnt und verehrt wurde.“ Menschen pflanzten den Hollerbusch daher bewusst in die Nähe ihrer Häuser. Auch aus kulinarischer Sicht ist der Holunder sehr wertvoll und vielseitig zu verwenden. Das gilt keinesfalls nur für die blauschwarzen Beeren, die übrigens auch bei Vögeln äußerst beliebt sind, sondern auch für die Blütendolden. Aus ihnen lassen sich z.B. Holundermilch, Holundersekt, Holunderblütenmarmelade, Holunderpfannkuchen und andere Köstlichkeiten zaubern.
mehr in "Bremen blüht auf und summt"
Bienenfreundliche Pflanzen
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Blüten besuchenden Insekten helfen können. Einige davon finden Sie hier!
Lebensweise der Bienen
Hier können Sie mehr über die Lebensweise von Honig- und Wildbienen erfahren.
Nisthilfen, aber richtig!
Bei Nisthilfen kann man leider viel falsch machen! Damit Sie wissen, worauf zu achten ist, haben wir Ihnen die wichtigsten Hinweise zusammengestellt.
Blühflächen anlegen und pflegen
Auf dieser Seite haben wir Ihnen einige Tipps zum Anlegen und Pflegen von Blühflächen zusammengestellt.
Blühflächen in der Stadt
Auf dieser Seite finden sie eine Übersicht von blühenden Flächen, die von BUND-Aktiven betreut werden.
Was kann ich tun?
Hier finden Sie Tipps, wie Sie dazu beitragen können, dass Bremen blüht und summt.